Für die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) im schweizerischen Kanton Graubünden hat die nexum eine innovative und technologisch anspruchsvolle Lösung entwickelt. Die AR-App erlaubt es den GVG-Beratern, Hausbesitzern die Auswirkungen von Überschwemmungen (z. B. durch starken Regen, über die Ufer tretende Gewässer etc.) und die Funktionsweise verschiedener Gebäudeschutzmassnahmen mit Hilfe der Augmented-Reality-Technologie vor Ort und direkt am Bau vor Augen zu führen. Die tabletbasierte App wird auch bei Informations- und Schulungsanlässen eingesetzt.
In der Beratung wird die Tablet-Kamera auf eine im Fall einer Überschwemmung anfällige Stelle am Aussenbereich des Gebäudes gerichtet. Innerhalb der AR-App werden relevante Bezugspunkte im betroffenen Bereich markiert, womit eine virtuelle Fliessebene definiert wird.
Anschliessend hat der Berater die Möglichkeit, den so definierten Bereich am Tablet per Knopfdruck virtuell zu «fluten» und den potenziellen Schaden im Ereignisfall sichtbar zu machen.
Danach platziert der Berater in der App verfügbare virtuelle Gebäudeschutzmassnahmen wie z. B. Wasserschutztore oder erhöhte Lichtschächte. Anhand der simulierten Überschwemmungssituation kann der Berater die Wirkung der Schutzmassnahmen im direkten Gespräch erläutern.
Neben dem Einsatz live vor Ort bietet die Augmented-Reality-App auch einen speziellen Modus, bei dem die Überschwemmungsgefahr anhand eines komplett virtuellen Gebäudemodells in 3D aufgezeigt werden kann. Diese Funktion ist geeignet für den Einsatz an Messen, Schulungen oder Roadshows.
Bei der Gestaltung des Vorgehensmodells für die Entwicklung der neuen AR-App stand die Fokussierung auf den User, in diesem Fall der Kundenberater, ganz speziell im Zentrum. Aus diesem Grund haben wir uns früh im Prozess über Methoden wie Empathy Mapping und Persona Modeling mit den Bedürfnissen und Erwartungen der Usergruppe der App auseinandergesetzt, diese in Userflows abgebildet und später im Konzept in konkrete technische Anforderungen, Wireframes, erste Prototypen und nach und nach in konkrete Designlösungen übersetzt.
Am Ende des Entwicklungsprozesses stand eine innovative App, die ganz auf die spezifischen Anforderungen der Kundenberater in der Hochwasserschadenprävention, vor Ort beim Kunden, zugeschnitten ist.
Im Rahmen der Umsetzung der Augmented-Reality-App ist es der nexum gelungen, die verschiedenen hohen Anforderungen an Funktionsumfang sowie User Experience der App in stimmige technologische Spezifikationen zu übersetzen, die mit der Hilfe von Technologien und Tools wie Unity, Blender oder Vuforia und im Rahmen eines agilen Implementierungsprozesses umgesetzt wurden.
Insbesondere das realitätsnahe Verhalten sowie das Rendern des in der Simulation dargestellten Wassers forderte ein hohes Mass an Know-how und Kreativität in der technologischen Umsetzung.
Die neue Tablet-App für die Gebäudeversicherung Graubünden zeigt anhand eines praxisnahen Beispiels auf, wie vielseitig die Augmented-Reality-Technologie eingesetzt werden kann und wie sie gerade in einem wichtigen Bereich wie der Elementarschadensprävention konkret Nutzen stiftet.
«Mit der neuen AR-App steht unseren Beratern nun ein nützliches visuelles Instrument zur Sensibilisierung für das auch im Kanton Graubünden wichtige Thema «Hochwasserschutz» zur Verfügung. Die AR-App kommt außerdem bei den Kunden und bei Veranstaltungsbesuchern durch ihre anschaulichen Visualisierungen sehr gut an und fördert das Verständnis für das Thema Überschwemmungsgefahr.»
Reto Stockmann, Projekt- und Bereichsleiter bei der Gebäudeversicherung Graubünden
Nicola Schlup
Managing Director nexum Schweiz, Executive Director Delivery